Alles, was heute hier in der Lachenhalle passiert ist, in Worte zu fassen, ist ein Ding der Unmöglichkeit. Emotionen, Glücksgefühle, verworfene Penaltys, rote Karten, viel Taktik und zum Schluss dann nochmals ganz viele Emotionen. Ganz ehrlich: Alle Interessierten sollen einfach das Spiel online nochmals schauen, das ist wohl am einfachsten.Wir nehmen trotzdem mal einen Anlauf. Die Thuner legten los wie die Feuerwehr. Nach sechs Spielminuten führte das Team von Remo Badertscher bereits 5:1 und liess den Innerschweizer zu Beginn nicht den Hauch einer Chance. Die Taktik war relativ einfach: Viel Tempospiel und im Angriff isoliert den vermeintlichen Krienser Abwehrchef angreifen. Der Interimstrainer der Innerschweizer liess aber nichts unversucht. Schnell stellte er die Abwehr auf eine 5:1-Deckung um und brachte vorne den zusätzlichen Feldspieler. Nun zeigte sich auch, dass die Thuner ihre Hausaufgaben gemacht haben. Statt wie am Sonntag viel Mühe zu bekunden, deckten sie das heute relativ stabil. So konnte der HC Kriens-Luzern auch ganz den Anschluss herstellen. Als die Thuner dann in der 23. Spielminute immer noch mit vier Toren in Führung lagen, deutete alles auf eine komfortable Pausenführung hin. Da hatte aber Rok Zaponsek, der Torhüter der Krienser, etwas dagegen. Er hielt ein paar Wichtige Bälle – darunter auch Penaltys – und so konnten die Blauen quasi mit dem Schlusspfiff auf zwei Tore verkürzen. Mit 15:13 ging es in die Pause.
Was man für die zweite Halbzeit vorausschicken muss, ist, dass die Innerschweizer zu keinem Zeitpunkt aufgegeben haben. Sie haben gekämpft und alles versucht. Das Glück war aber heute etwas auf Seiten der Thuner. Man verschoss zwar selber vier Siebenmeter. Aber immer im – für die Thuner – richtigen Moment verworfen die Krienser einen wichtigen Ball oder Nicolas Raemy zauberte vorne. Wenn wir schon dabei sind, sei eine kleine Randbemerkung erlaubt: Was Nicolas Raemy im Angriff in diesen Playoffs abliefert, ist schlicht sensationell. Er gewinnt gefühlt jedes Duell und kann frei vor dem Tor wohl gar nicht verwerfen – Chapeau!
So, jetzt aber fertig mit den Lobhudeleien. Auch andere Thuner Akteure prägten das heutige Spiel. Da nennen wir mal stellvertretend Lukas von Deschwanden, der ebenfalls eine äusserst wichtige Rolle übernahm. Alle gemeinsam konnten aber nicht verhindern, dass es in der Schlussphase nochmals eng wurde. Die eine oder andere rote Karte führten dazu, dass die Thuner plötzlich nur noch mit einem Tor in Führung lagen. Nach gespielten 58 Minuten und 51 Sekunden gab es aber eine Zeitstrafe gegen die Innerschweizer und somit eine Überzahlsituation. Beim ersten Versuch fanden die Jungs noch keine Lösung. Von aussen schrie der Cheftrainer Remo Badertscher aber rein: «Spiune use, är machtne!» Gemeint war Jonas Dähler, der Akteur, der kurz zuvor am Krienser Schlussmann scheiterte. Der Rest ist dann Geschichte: Der Ball kam raus zu Jonas Dähler, er versteckte den Ball weit tief und sorgte für die totale Euphorie in der Lachenhalle. Die Halle platzte fast aus allen Nähten und es gab kein Halten mehr – 29:27!
An dieser Stelle bleiben noch zwei Dinge zu sagen: Erstens möchten wir uns beim HC Kriens-Luzern für einen sensationellen Playoff-Kampf bedanken und zweitens lasst uns Moment geniessen! Die News zum Halbfinale folgen!