Remo Badertscher

Persönliche Worte unseres Cheftrainers

Liebe Wacker-FamilieIch bedanke mich von ganzem Herzen bei allen (Vorstand, Sponsoren, Gönner, Helfer, Trainer, Zuschauer, usw.), die sich in irgendeiner Form in unseren HerzensVEREIN Wacker Thun eingebracht haben. Ich bin der Meinung, dass ganz viele Leute im und um den Club einen super Job gemacht haben, um die letzte Saison erfolgreich gestalten zu können. Es braucht immer wieder unheimlich viel Einsatz und unzählige Arbeitsstunden von ganz vielen helfenden Händen, um uns allen solche emotionalen Momente zu bescheren. Logisch hätten wir am letzten Donnerstag uns allen gerne den Sieg und den damit verbundenen Einzug in den Playoff-Final geschenkt. Der Gegner war aber in der Serie um diesen einen Sieg besser und es gilt auch in der Niederlage Grösse zu zeigen und Pfadi Winterthur zum verdienten Finaleinzug zu gratulieren.

Und seien wir ehrlich: obwohl wir in den letzten 20 Jahren mit Erfolgen verwöhnt waren, ist es für unseren VEREIN nicht selbstverständlich, dass wir am Ende der Saison auf dem dritten Schlussrang landen. Damit möchte ich keineswegs sagen, dass die 1. Mannschaft nicht mehr gewollt hätte. Aber ich denke, dass es wichtig ist demütig zu bleiben und seine Möglichkeiten und damit auch seine Ausgangslage zu kennen. Ich bin nach wie vor der Meinung, dass eine Saison, in der sich Wacker Thun für einen europäischen Wettbewerb qualifiziert, eine gelungene Saison ist. Dies ist aber «nur» die sportliche Seite von Wacker Thun. Und obwohl ich mit meinem wunderbarem Staff für die sportlichen Leistungen verantwortlich bin, gibt es für mich noch einen anderen Blickwinkel.

Was unsere Mannschaft und der ganze VEREIN in den letzten Wochen erleben durfte, war wunderbar und in der Schweizer Handballszene absolut einmalig! Wir haben als GEMEINSCHAFT das erlebt, wofür VEREINE ursprünglich gegründet wurden. Dieser «Ursinn» wird bei Wikipedia wie folgt beschrieben:

«Der Verein (etymologisch aus vereinen ‚eins werden‘ und etwas ‚zusammenbringen‘) oder Klub bezeichnet eine freiwillige und auf Dauer angelegte Vereinigung von natürlichen und/oder juristischen Personen zur Verfolgung eines bestimmten Zwecks, die in ihrem Bestand vom Wechsel ihrer Mitglieder unabhängig ist.»

Gerade Corona (Co-was? -> der Mensch vergisst so schnell) und der Krieg in der Ukraine sollten uns vor Augen führen, wie wichtig funktionierende GEMEINSCHAFTEN sind und wie fest wir unsere Mitmenschen brauchen. Ich finde es für alle Beteiligten enorm wichtig, dass wir uns von Zeit zu Zeit fragen, warum wir gewisse Dinge tun. Im Zusammenhang mit Wacker Thun wären das vielleicht Fragen wie: «Warum gehen wir als Zuschauer an ein Spiel? Warum leisten wir eine Sponsorenbeitrag? Warum melden wir uns als Helfer? Warum halten wir auf der Platte unser Knochen hin?», usw.

Ich als einer, der bereits seit über 30 Jahren ein Teil dieses VEREINS/dieser GEMEINSCHAFT sein darf, finde meine Antworten im «BESTIMMTEN ZWECK eines VEREINS». Für mich geht es letztlich darum, Leute zusammenzubringen (VEREINEN) und gemeinsam Emotionen zu erleben, zu teilen und evtl. auch Emotionen und Gefühle zu vervielfachen. Und das in den guten, wie auch in den weniger guten Momenten. Für mich sind herzhafte Verbindungen und der Austausch mit vielen guten Leuten auch zentrale Bausteine, um glücklich zu sein.

Mit ein paar Tagen Abstand verspüre ich trotz dem Ausscheiden eine tiefe Dankbarkeit gegenüber dem ganzen Umfeld und es macht mich glücklich, wenn wir es schaffen, so viele Leute zu VEREINEN!

Ich hoffe, dass wir alle diesen «Ursinn» unseres VEREINS auch in Zukunft in uns tragen, damit wir die kommenden Aufgaben angehen und meistern können!

Zäme fägts eifach scho am meischte!

MERCI!!!

Remo Badertscher

Text: Remo Badertscher
Foto: Romy Streit