Wacker Thun gewinnt im 1/16-Finale des Cups

Das war nichts für schwache Nerven: Wacker Thun gewinnt im Mobiliar Handball Cup in der letzten Sekunde gegen den B-Ligisten BSV Stans und steht nun im 1/8-Final des Wettbewerbes. Das Duell der Innerschweizer gegen Wacker Thun versprach viele Emotionen und ein kampfbetontes Spiel, das unterklassige Team war natürlich hochmotiviert, Wacker Thun ins Schwanken zu bringen – wie viel Potenzial in der Mannschaft von Trainer Fabio Madia steckt, war spätestens seit dem Testspiel im Sommer bekannt.

Wacker Thun bekundete Mühe, ins Spiel zu finden und sah sich rasch 0:3 im Rückstand. Es war Joshua Baumann, der in der 6. Spielminute per Penalty-Treffer das Skore für Wacker Thun eröffnete. Angepeitscht vom zahlreich erschienen Publikum vermochte es der BSV Stans bis zur 20. Spielminute, stets in Vorsprung zu sein, bevor Rudi Faluvégi zur erstmaligen Führung von Wacker Thun (10:9) einnetzte. Doch war es rasch wieder das Heimteam, das in Führung ging – dies nicht nur aufgrund der guten Leistung des Heimteams, sondern zuweilen auch aufgrund des Thuner Unvermögens, gute Chancen in Tore umzumünzen. In die Pause verabschiedeten sich die beiden Mannschaften mit dem Spielstand von 15:17 aus Thuner Sicht. Erwähnenswert ist sicherlich das Comeback von Nicolas Raemy, der nach langer Absenz aufgrund von einer Achillessehnen-Entzündung bereits wieder einige Inputs in das Thuner Spiel bringen konnte.

Die zweite Halbzeit erfüllte in allen Belangen die hohen Erwartungen an das Spiel. Kampf, Emotionen, Leidenschaft – und ein sehr ausgeglichener Spielverlauf. Kein Team vermochte es, sich entscheiden abzusetzen – es war Wacker Thun, das stets einem Rückstand nachrannte. In der 55. Minute erzielte Nicolas Raemy das 28:28 und 29:28 für Wacker Thun, zwei Minuten später war der Vorsprung leider schon wieder weg. 90 Sekunden vor Spielschluss zeigte die Anzeigetafel ein 30:30-Spielstand an, Remo Badertscher nahm sein letztes Team-Time-Out, um sein Team auf den siegbringenden Angriff einzustellen. Doch, anstatt in Führung zu gehen, verlor Wacker Thun erneut den Ball und Stans erhielt die Chance, während 28 Sekunden das entscheidende Tor zu werfen. Es war Nino Gruber, der am linken Flügel den Ball abfing und in einen lehrbuchmässigen Gegenstoss davon zog – wenige Sekunden vor Spielschluss netzte er zum 31:30-Seigestreffer ein.

Der Sieg im Cup war ein hartes Stück Arbeit für das Team von Remo Badertscher, doch gilt im Cup-Betrieb die Devise „Hauptsache gewonnen“. Am Donnerstag, 2. November 2023, findet die Auslosung des Achtelfinal-Paarungen statt.

Foto: David Schweizer
Text: Nicole Kaufmann