Mit Moral ein 6-Tor-Rückstand aufgeholt

Wie in der vergangene Saison fand auch heuer das erste Heimspiel der Saison gegen den HC Kriens-Luzern statt. Im neuen Gewand zeigte sich die Lachenhalle, die mit den LED-Banden, einer neuen Licht- sowie Akustik-Anlage, und einem schwarzen Vorhang zur Abdeckung der Hallenwand ein Upgrade erhielt und bei den Zuschauer:innen sehr gut ankam.

Das Gast-Team musste gestern Abend (trotz vieler Abwesenden) als Favorit gehandelt werden, dieser Rolle wurde Kriens-Luzern beim Startbeginn auch gerecht. Eine spezielle Anekdote: das Skore auf Thuner Seite durfte Neuzugang Benjamin Meschke nach rund einer Spielminute gleich selbst eröffnen. Die Innerschweizer zeigten sich in der Startphase sehr effizient und fehlerfrei, wogegen die Spieler von Wacker Thun einige Fehlabschlüsse oder technische Fehler verzeichnen mussten. So vermochte sich Kriens-Luzern bis zur 9. Minute bereits mit 3:7 absetzen. Das Heimteam kämpfte jedoch und hielt mutig dagegen, mit Herzblut und Emotionen wurde die Differenz auf der individuellen Ebene ausgeglichen. Der Rückstand stabilisierte sich bei vier Toren –  so gingen die die Mannschaften nach einem sauber herausgespielten Treffer von Nino Gruber mit 15:19 in die Kabinen. Vermag Wacker Thun wirklich ein Comeback zu zeigen wie vor ungefähr 12 Monaten, wo der besagte Gruber wenige Sekunden vor Abpfiff den Ausgleich erzielte? Wir werden sehen!

Nach 40. Spielminute leuchtete auf der Anzeigetafel ein harter 6-Tor-Rückstand (20:26) auf. Das Spiel ist gelaufen? Nicht mit dem Kämpferherz von Wacker Thun! Die Mannschaft lehnte sich gegen die Niederlage und brachte die benötigen Emotionen ins Spiel. Emotional angeführt von Nino Gruber (5/5) und Damien Guignet (Best Player) arbeitete sich Wacker Thun wieder näher an Kriens-Luzern ran. So sah sich Kriens-Trainer Kukucka in der 45. Spielminute gezwungen, ein Team-Time-Out zu nehmen. Die Spannung war deutlich spür-und hörbar, die Emotionen entfach, die Lachenhalle wieder gefüllt mit Emotionen und Leidenschaft. In der 56. Minute war es soweit: Damien Guignet erzielte den 30:30-Ausgleich. In einer dramatischen Schlussphase, in der das Spiel jederzeit auf eine Seite hätte kippen können, netzte Max Dannmeyer Sekunden-Bruchteile vor der Schluss-Sirene zum 32:32 ein. Auf Thuner Seite wurde der Punkt wie ein Sieg gefeiert, bei Kriens-Luzern sprach man von einem „verlorenen Punkt“. Eine Punkteteilung, die jedoch für beide Seiten gerechtfertigt ist – und schmunzelnd an das Startspiel im letzten Jahr zurückdenken lässt.

Text: Nicole Kaufmann
Foto: Jana Leu