Derbysieger!
Wacker Thun gewinnt das Berner Derby nach einer schnellen und spektakulären Partie mit 35:31. Das Team von Remo Badertscher konnte den Vorwärtsdrang des BSV Bern dank einer taktischen Umstellung in der Verteidigung bremsen und bewahrte in der hitzigen Schlussphase einen kühlen Kopf.
Die erste Halbzeit im Berner Derby ist schnell skizziert: Tor um Tor, viel Tempo, grosses Spektakel – und relativ ineffektive Abwehrreihen und kaum Torhüterparaden. Der BSV lag stets leicht in Führung, konnte sich jedoch nie entscheidend absetzten. Den rund 900 Zuschauenden in der Mobiliar Arena wurde eine äusserst unterhaltsame Partie geboten. In die Kabinen gings mit einem Pausenführung der Stadtberner von 21:19.
Wie wollte nun Remo Badertscher sein Team taktisch aufstellen, um das Spiel noch zu den eigenen Gunsten drehen zu können? Eine Veränderung in der Defensive sollte der Schlüssel zum Glück sein: die grünen Verteidigungsreihen positionierten sich offensiver und unterbrachen die Auslösungshandlungen des BSV deutlich früher. Dies brach den offensiven Schwung der Gastgeber, Wacker vermochte das Skore schon kurz nach Anpfiff der zweiten Halbzeit auf Thuner Seite kippen. Das Team von Remo Badertscher ging in der 42. Minute erstmals in Führung (25:24), und gaben diese nicht mehr ab Entscheidend war zudem, dass Flavio Wick vor allem nach der Pause erneut eine sehr starke Leistung zeigt und mehrere freie Würfe der Berner neutralisierte. So hielt Flavio Wick in alt-bekannter Playoff-Manier drei Penalty-Versuche (zweimal Kaleb, einmal Getzmann). Das Heimteam erzielte mehrfach den Anschlusstreffer, letztmals in der 52. Minute mit dem 28:29 durch Kaspar Arn. Wacker reagierte jedoch stets direkt mit einem Gegentreffer und lag nur 33 Sekunden später vorentscheidend vorne (31:28). Trotz einer enorm offensiven Deckung vermochte es Wacker, den Sieg 35:21 ins Trockenen zu bringen.
Wacker Thun bot gestern eine starke Leistung des ganzen Teams: angeführt von konstant sehr starken Spielern Lukas von Deschwanden und Flavio Wick, konnten auch viele jüngere Spieler wie Flavian Römer und Cedric Manse gute Akzente setzen. Dario Lüthi entwickelt sich zum emotionalen Leader und Motivator seines Teams, der die Jungs in der Verteidigung vorantreibt. Ein Team, das im Kollektiv überzeugt und gewinnt.
Der gestrige Vollerfolg ist der erste Sieg im fünften Saisonspiel – somit ist Wacker Thun nun auf dem fünften Tabellenrang platziert. Weiter geht’s für die erste Mannschaft am Samstag, 24. September 2022, auswärts gegen den RTV 1879 Basel.
Text: Geschäftsstelle
Foto: Simon Boschi