Keine Punkte in Bern

Niederlage im Kantonsderby

Wieso es heute nicht gereicht hat? Die Antwort auf diese Frage ist relativ schnell gefunden und sie steht im Tor der Stadtberner. 47% Abwehrquote hate Mario Cvitkovic am Ende der Partie vorzuweisen. Es war nicht so, dass sich die Thuner keine guten Abschlusschancen erspielen konnten, ganz im Gegenteil. Aber alleine von den Aussenpositionen verwarfen die Thuner sechs Bälle. Dazu kamen Fehlwürfe vom Kreis und nach Durchbrüchen. Zu allem Übel liess man dann auch noch drei Penaltys liegen. Da half auch kein hervorragend aufgelegter Marc Winkler und keine über weite Strecken kompakte Abwehr.Wir beginnen aber von vorne. Mit einer etwas überraschenden Aufstellung startete die Truppe von Remo Badertscher ins Derby und kam nur schwer in die Gänge. Bereits nach wenigen Minuten zeichnete sich ab, dass die beiden Torhüter diese Partien prägen werden. So stand es zur Pause auch nur 8:9 – sehr wenige Tore für ein Handballspiel. In Durchgang zwei waren die beiden Teams mit dem Tore werfen schon deutlich erfolgreicher. Trotzdem liessen die Berner Oberländer viel zu viele Chancen liegen. Währenddessen zeigten die Stadtberner, gelinde gesagt, nicht gerade den attraktivsten Handball. Gefühlt achtzehn Mal kamen die Mannen von Martin Rubin ins Zeitspiel, konnten den Ball aber wohl auch siebzehn Mal über die Linie murmeln. Schlussendlich gibt ihnen der Erfolg recht und die Thuner müssen sich die Frage gefallen lassen, ob es tatsächlich am sensationell aufgelegten Torhüter des BSV Berns lag oder ob vielleicht einfach auch die Qualität der Würfe ungenügend war.

Das Verdikt jedenfalls war nach sechzig gespielten Minuten klar. 21:26 verlieren die Thuner das Kantonsderby. Es war überhaupt nicht so, dass ein übermächtiger Gegner auf der anderen Seite stand, viel mehr stand man sich heute selber etwas im Weg. Aber so ist der Sport. Es gibt Tage, da funktioniert nicht alles nach Plan. Wichtig ist, nach diesen Partien wieder zurückzukehren und zu zeigen, dass man es eigentlich besser kann. Diese Chance bietet sich den Oberländern bereits am Mittwoch zuhause gegen den RTV Basel und diese werden die Jungs bestimmt auch nutzen!

Text: Sven Krainer
Foto: David Schweizer