Das steckt in der Juniorenabteilung von Wacker Thun
Wacker ist mehr als nur das eine Team, das in der QHL für Furore sorgt. Damit diese Mannschaft langfristig an der Spitze dabei sein kann, braucht es auch regelmässig junge, ambitionierte Spieler aus dem eigenen Nachwuchs, die das Kader der QHL verstärken. An die nationale Spitze gelangt ein Spieler aber nicht einfach so. Es ist ein langer Weg, der in Thun durchaus machbar ist.
Claudio Badertscher ist bei Wacker die Ansprechperson, wenn es um die Nachwuchsabteilung geht. Gemeinsam mit Andrey Chernov leitet und koordiniert er diese. Wackers Junioren reichen von den ganz kleinen U9 bis zur Stufe U19. Ab der U15 bis zur U19 spielen die Wacker Junioren auf jeder Stufe in der besten Kategorie, sogenannt Elite. Danach führt der Weg über die 1. Liga (Wacker zwöi), dann über die erste Mannschaft von Partnerverein TV Steffisburg (aktuell ebenfalls 1. Liga, zuvor Nationalliga B) in die QHL von Wacker Thun.
Die Ausgangslage für die neue Saison, die auch bei den Jungen bereits losgeht, stimmt Badertscher zuversichtlich. Ziel aller Teams ist es, so bald wie möglich den Ligaerhalt zu sichern. Dazu plant der Nachwuchskoordinator, in der ersten Saisonhälfte mit sicheren Konstellationen zu spielen und den Ligaerhalt schnell zu ermöglichen. Danach sollen, wo möglich, die routinierten Spieler ins höhere, ältere Team wechseln. Je nach Stand der individuellen Entwicklung der Spielern könne das auch bereits vor dem Ligaerhalt passieren, so Badertscher.
Ein Beispiel: Ein talentierter, junger Handballer im Alter von 16 Jahren spielt heute in der U17. Dort erzielt er im Team die meisten Tore und kann gleichzeitig auch gut verteidigen. Bis zum Ligaerhalt sind diese Stärken eine wichtige Stütze im Team. Doch sobald der Abstieg ausser Reichweite rückt, stehen dann auch die Entwicklungsmöglichkeiten der Mitspieler aus der U17 im Zentrum. Darum darf, soll und kann besagter Spieler dann in der höheren Mannschaft, der U19 mittrainieren und spielen.
Das bringe Vor- und Nachteile mit sich, erklärt Badertscher: «Ich sehe mich wie ein Pilz-Farmer. Wachst ein grosser Pilz über die anderen hinaus, muss ich diesen ernten. Nur so haben dann die kleineren Pilze wieder Platz, um weiterzuwachsen. Den grossen Pilz platziere ich dann in einem Beet, in welchem er – wieder unter gleichen Pilzen – weiter wachsen kann.»
Wegen dieser Methode sei es schwieriger, in allen Mannschaften einen Teamspirit aufzubauen. Viele Wechsel zwischen den Teams stünden dem im Weg. Darum arbeitet Badertscher eher mit der Idee des Verein-Spirits – dereinst auch bekannt als Wackerhärz. Ein bewährtes Mittel, welches auch bei den Junioren schon zum Einsatz kommen soll. «Selbstverständlich kommt es zwischendurch zu kleinen Fehlern bei der Koordination aller Spieler, es läuft nicht immer alles perfekt. Doch dank des gemeinsamen Spirits können die Spieler über verschiedene Stufen hinweg das Beste aus sich herausholen. Ihre Entwicklung steht stets im Zentrum», sagt Badertscher.
Text: Fabiola Hostettler
Foto: Roland Peter

