Ein Komplettversagen
Ein harter Titel, welcher der gezeigten Leistung aber absolut entspricht. Und da gibt es nichts schönzureden. Wir haben uns für dieses Spiel viel vorgenommen, waren motiviert und – so meinten wir – gut eingestellt. Der Matchverlauf und die Leistung können wir mit dem kürzlich ausgetragenen Testspiel vergleichen. In den ersten 10 Minuten lagen wir noch mit ein paar Toren in Führung, danach wollte gar nichts mehr zusammenpassen. Weder im Angriff noch in der Verteidigung. Es wurden keine zwingenden Torchancen herausgespielt, die Abschlüsse waren zu harmlos und voraussehbar und in der Abwehr liessen wir uns mal für mal von den Aarbergern einfach ausspielen. Und so netzten die Aarberger mittels Gegenstoss Sekunden vor Halbzeitende zum 13:9 ein. Noch war das Spiel nicht verloren. Zur Pause versuchten wir uns noch mal neu einzustellen und mehr Kampf und Überzeugung ins Spiel zu bringen. Dies gelang uns zu Beginn Ansatzweise. Wulli krallte sich im Tor den einen oder anderen Ball, in der Offensive fanden auch wieder ein paar Bälle den Weg ins Netz. So kamen wir kurzzeitig auf zwei Tore an unsere Gegner heran. Der Funke vermochte aber nicht zu springen… noch mehr Abschlusspech aus zwingenden und nicht zwingenden Abschlusspositionen und unerklärliche Fehlpässe kamen dazu. Der mit nur 8 Spielern angetretene BSV Aarberg spielte ihren Stiefel routiniert und unbeeindruckt runter und unsere Gesichter wurden immer länger, die Köpfe hingen schon früh nach unten und da und dort äusserte man seinen Unmut über unser Spiel teils lautstark auf dem Feld und der Bank. Wir haben am Samstag Abend deutlich versagt und sahen älter aus, als die am selben Tag verkauften Antiquitäten am traditionellen Flohmarkt, der Aarberger „Puce“. Schwer enttäuscht über unsere Leistung verliessen wir Aarberg in alle Richtungen, verdaut ist die Sache noch immer nicht ganz. Nun stellt sich die grosse Frage: Wie finden wir zur Spielfreude und zur Überzeugung zurück? Gelingt es uns das Rad so zu drehen, damit wir beim letzten Saisonspiel unser kämpferisches Spiel wieder auf die Platte bringen? Coaches und Spieler sind gefragt, aus diesem Spiel die nötigen Schlüsse zu ziehen um beim nächsten Spiel – dem Derby gegen Steffisburg – unsere volle Leistung abrufen zu können.
Text und Foto: Urs Wenger