Dritter Sieg in Folge

26:27-Auswärtssieg in Basel

Die Vorzeichen waren klar: Thun trat auswärts als klarer Favorit gegen den RTV 1879 Basel an. Doch so klar, wie die Tabellensituation dies vermuten liess, sollte die Partie nicht verlaufen. Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit, einer sensationell starken Phase von Wacker Thun nach der Pause und einem vorübergehenden Einbruch der Thuner resultiert dennoch das Wichtigste: ein 26:27-Auswärtssieg und zwei wichtige Punkte für Wacker Thun.Die Startphase der QHL-Partie verlief dank stabilen Abwehrreihen äusserst ausgeglichen. Keiner Mannschaft gelang es, sich deutlich abzusetzen. Zu überzeugen vermochte vor allem die rechte Seite von Wacker Thun, Ron Delhees und Jonas Dähler waren für über 2/3 der erzielten Tore verantwortlich. Auf der Seite der Basler vermochte vor allem der 42-Jährige Stamenov zu überzeugen, er glänzte mit seiner wirbligen Art sowie den gefährlichen und zu weil spektakulären Anspielen an den Kreisläufer. In die Pause verabschiedeten sich die beiden Mannschaften mit einem gerechten 13:13-Unentschieden.

Wacker Thun mag ja in der Vergangenheit bekannt dafür gewesen sein, jeweils recht schlecht in die zweite Halbzeit zu starten. Heute bewies die Mannschaft von Remo Badertscher und Roman Caspar jedoch das pure Gegenteil und legte einen furiosen Start in die zweite Hälfte hin. Wacker Thun verteidigte engagiert, gewann hinten mehrere Bälle, lief die Gegenstösse konsequent und setzte sich relativ rasch mit vier Toren ab (13:17). An diesem Lauf vermochte auch das Team-Time-Out von Cotrina bereits zwei Minuten nach Wiederanpfiff nichts ausrichten, die Rheinstädter wurden eher durch den Ausschluss des Liga-Topscorers Aleksander Spende in der 37. Minute (Kopftreffer Sorgen) noch zusätzlich geschwächt.

Nach 44. Minuten zeigte sich auf der Anzeigetafel ein komfortabler 8-Tore-Vorsprung für Wacker Thun. Wer nun glaubte, zurücklehnen und das Spiel entspannt geniessen zu können, der täuschte sich gewaltig. Wacker Thun verlor den Faden, der RTV kehrte zu alter Stärke zurück. Der grosse Vorsprung schmolz innert wenigen Minuten dahin, so stand es nach 53 Spielminuten noch 25:23 aus Thuner Sicht. Plötzlich schien der Punktegewinn von Wacker Thun wieder auf der Kippe zu stehen. Ein verwerteter Penalty von Nicolas Suter brachte jeoch in der 56. Minute etwas Ruhe ins Spiel, den Vorsprung (und somit den Sieg) brachten die Thuner anschliessend relativ souverän über die Ziellinie. Am Schluss resultiere so trotz des Nervenflatterns ein Vollerfolg, wenn auch denkbar knapp mit 26:27.

Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass die starken Leistungen von Jonas Dähler und Ron Delhees, der Punkteertrag, der (erweiterte) Gegenstoss und der sehr gute Start in die zweite Halbzeit grosse Freude bereiteten. Der krasse Einbruch im letzten Spielviertel war jedoch ein Warnschuss für kommende Partien – zudem wurde offensichtlich, dass gerade im Überzahlspiel noch viel Potenzial liegt.

Mit drei Siegen und einem Unentschieden darf und muss der Saisonstart von Wacker Thun jedoch als äusserst gelungen und zufriedenstellend bezeichnet werden – bravo Gielä! Es bereitet Freude, wie die Mannschaft kämpft, einen gemeinsamen Plan verfolgt und alle Spieler zu Einsatzzeit kommen. Dies macht Freude und Lust auf mehr. Schauen wir, was diese Saison noch bringt – man darf sich definitiv freuen!

Weiter geht‘s am Sonntag (10. Oktober 2021) zu Hause gegen GC Amicitia Zürich (19 Uhr, ABC Zentrum).

Text: Nicole Kaufmann
Foto: Roland Peter