Die Punkte bleiben in Spiez
Sieg im Berner Derby
Sensationelle Stimmung auf den Rängen, zwei leidenschaftlich kämpfende Mannschaften, ein packendes Kantonsderby und am Schluss hat die «richtige» Mannschaft gewonnen. Etwa so kann man diesen Samstagabend zusammenfassen. Aber der Reihe nach.Die Partie war von Beginn an hitzig und es brauchte kein langes Abtasten auf beiden Seiten – natürlich nicht, es ist ja auch das Berner Derby. Man merkte, dass beide Teams bis in die Fingerspitzen motiviert waren, endlich wieder vor einer grossen Kulisse gegeneinander anzutreten. So war von Beginn an viel Tempo in der Partie und die zwei Hauptgründe, wieso es nicht noch mehr Tore gab, standen jeweils hinten im Tor. Flavio Wick, wie auch Simon Schelling hielten ihre Jungs immer wieder im Spiel. Vorne war es vor allem dem Tempo von Nicolas Suter geschuldet, dass er oder seine Nebenleute immer wieder in erfolgsversprechende Abschlusssituationen kamen. Und hier schreibe ich absichtlich «nur» erfolgsversprechend. Hätten die Thuner im ersten Umgang nicht ganz so viele hundertprozentige verworfen, wären sie wohl mit einer deutlichen Führung in die Kabine. So stand es aber nach den ersten dreissig Minuten 12:12 unentschieden.
Als dann im zweiten Umgang nur noch ein Schiedsrichter das Spielfeld betrat, rieben sich viele Zuschauer verwundert die Augen. Aber Verletzungen gibt es leider auch bei den Unparteiischen. So bliebt Walter Zwahlen nichts anderes übrig, als die Partie alleine zu Ende zu pfeifen. Der Schiedsrichter war aber nicht das Problem, dass die Thuner nur schwer aus den Startlöchern kamen. Mit zwei Toren lagen die Berner Oberländer noch in der 45. Spielminute zurück. Die Wende brachten dann aber nicht die üblichen Verdächtigen, sondern die Rückraumreihe Dannmeyer, Lüthi und Guignet. Remo Badertscher konnte also die komplette Breite seines Kaders ausnutzen und die Jungs dankten es mit überragendem Einsatz und ganz viel Leidenschaft zurück. Etwa so – und eben auch wegen Flavio Wick – ist es zu erklären, wie die Thuner die Partie auf eindrückliche Weise kehren konnten. Bereits zehn Minuten später lagen die Jungs mit drei Toren in Führung. Schlussendlich machten es die Thuner dann spannender als nötig, besiegten den BSV Bern aber trotzdem verdient mit 26:24.
Zwei Punkte zuhause in Spiez und Derbysieger, das haben sich die Thuner Fans gewünscht und genau das haben sie bekommen. Dazu gab es noch ganz viel gute Stimmung, viel Spektakel und noch mehr Emotionen – wie gesagt: Diese Mannschaft macht einfach Spass.