Das ist der Neue: Cedric Manse im Interview

Jung, frisch und erfahren – das verspricht Wacker Thuns Neuverpflichtung Cedric Manse. Mit ihm stösst der Topscorer vom Partnerverein TV Steffisburg zur ersten Mannschaft von Wacker Thun. Der Leistungsträger der Nati-B lebt und arbeitet in Thun, ist handballerisch bei Wacker aufgewachsen. Im Interview gibt der 25-Jährige einen Einblick, wie er den Weg in den Kader der QHL gemeistert hat.

Wackerhärz: Cedi, du bist ein wahres Eigengewächs. Sämtliche Junioren-Stufen hast du bei Wacker Thun absolviert und dabei viele Erfolge gefeiert. Was ist deine frühste Erinnerung an Wacker Thun?

«Das ist schon etwas länger her, ich schätze, es war ein U15 oder U17 Spiel. Wir spielten um den Meistertitel, den wir leider knapp verpassten. Eigentlich wurde ich in dieser Saison jeweils in der jüngeren Equipe eingesetzt. Für diese Partie, ich glaube auswärts gegen Genf, durfte ich aber bei den «grossen» dabei sein. In diesem Team spielten unter anderem Jannick Sorgen oder auch Lenny Rubin. Zum ersten Mal kam ich auf hinten Mitte zum Einsatz und hatte glücklicherweise realisiert, welch Wurftalent neben mir auf dem Feld stand und habe Lenny entsprechend bedient. Er erzielte in diesem Spiel 17 oder 18 Tore!»

Wackerhärz: Heute kannst du schon auf 30 NLA-Meisterschaftsspiele mit Wacker Thun und gar sechs Champions League Einsätze zurückblicken. Dennoch war es die letzten zwei Jahre eher ruhig um dich, bevor du nun auf die Saison 22/23 den Sprung in den Kader der QHL Mannschaft von Wacker schaffst. Woran lag diese «Stille» und was ist dein Geheimnis, dass es jetzt klappt?

«Wacker hat mich dank einer Doppellizenz früher bereits eingesetzt, da spielte ich in zwei Teams – Nati-A bei Wacker und Nati-B beim TV Steffisburg. Für den Schritt zu Wacker hat es damals, als die Doppellizenz altersbedingt nicht mehr möglich war, noch nicht ganz gereicht. Leider erlitt ich etwa zum gleichen Zeitpunkt noch eine schwere Fussverletzung. Nach sechs Monaten Reha konnte ich dann aufs Feld zurückkehren und wusste, jetzt will ich nochmal Vollgas geben. Es war schon immer mein Ziel, fester Teil der ersten Mannschaft von Wacker Thun zu sein. Also habe ich an mir gearbeitet, taktisch, aber auch physisch. Mit der Zeit sind meine Leistungen konstanter geworden, ich durfte immer mehr Verantwortung bei Steffisburg übernehmen. Das fiel dann auch bei den Verantwortlichen von Wacker auf und als sie anfangs 2022 mit Interesse auf mich zukamen, freute ich mich enorm. Umso schöner ist es, hat es tatsächlich funktioniert.»

Wackerhärz: Nun hast du schon die erste Phase vom Training für die neue Saison mit Wacker absolviert. Der Aufwand insgesamt fürs Handball ist jetzt wohl etwas höher geworden, gleichzeitig bist du auch voll Berufstätig. Wie schaffst du da alles unter einen Hut zu bringen?

«Die ersten Wochen haben mir sehr gefallen, wir absolvierten athletische Einheiten, aber auch der Spass kam nicht zu kurz. Wir konnten jeweils im Anschluss unterschiedliche Sportarten ausprobieren, was eine super Abwechslung war. Der Aufwand war aber tatsächlich auch in dieser Zeit schon grösser. Doch ich habe ein grosses Glück: Mein Arbeitgeber, die Frischknecht AG, ist sehr entgegenkommend. Damit ich das höhere Pensum vom Sport meistern kann, habe ich mein Arbeitspensum auf 80 % reduziert. Es ist zudem von Vorteil, dass mein zu Hause, der Arbeitsplatz und die Lachenhalle allesamt mit dem Fahrrad in wenigen Minuten zu erreichen sind. So kann ich Zeit und Energie sparen, die ich dann in die Arbeit oder eben ins Training investieren kann. Ich bin sehr glücklich mit dieser Lösung!»

Wackerhärz: Eine optimale Ausgangslage, die auch viel Potenzial auf dem Spielfeld verspricht. Du kommst aus einer Saison beim TV Steffisburg, in der du deine Leistungsfähigkeit bewiesen hast, viele Spielanteile hattest und Verantwortung übernahmst. Kannst du schon einschätzen, welche Rolle du bei Wacker einnehmen wirst?

«Mein Ziel ist es, meine Fähigkeiten bei Wacker unter Beweis zu stellen. Das heisst einerseits das Spiel als hinten Mitte mit Übersicht zu lenken, andererseits gleichzeitig selbst ein torgefährlicher Spieler zu sein. Wie sich das auf meine Rolle im Team auswirkt, ist noch offen. Die Mannschaft hat mich bis jetzt gut aufgenommen, was mich positiv stimmt, dass ich meinen Platz finden werde und wir im Herbst mit Vollgas in die neue Saison starten können.»

Wackerhärz: Mit dem Wechsel zu Wacker kommt auch ein Wechsel auf dem Trikot. Mit welcher Trikotnummer dürfen dich die Wackerfans im September in der Lachenhalle begrüssen? 

«Neues Team, neue Nummer. Ab der neuen Saison werde ich die Nummer 20 auf dem Rücken tragen! Ich freue mich schon auf die Spiele in der berüchtigten Lachenhalle, der Gedanken an die grüne Wand löst jetzt schon Vorfreude aus!»


INFO

Cedric Manse stösst vom Partnerverein TV Steffisburg auf die Saison 22/23 zur ersten Mannschaft von Wacker Thun. Der 25-Jährige unterschreibt einen Vertrag über vorerst zwei Jahre. Der Ur-Thuner soll ab der nächsten Spielzeit in der Quickline Handball League für Furore sorgen.


Text: Fabiola Hostettler
Foto: Roland Peter

Cedric im Interview